Ottobrunn im März 2022

 

Liebe Nachbarn,

wie oft hören wir im Fernsehen und Internet von schrecklichem Leid. Egal ob Hunger, verursacht durch Dürre, humanitäre Katastrophen verursacht durch Bürgerkrieg oder Naturkatastrophen.

Alle haben gemeinsam, dass wir meist ohnmächtig zurückbleiben und vielleicht einen Geldbetrag spenden. Ohnmächtig weil wir genau wissen, dass, selbst wenn wir großzügig spenden, es nur ein kleiner Tropfen auf einem sehr heißen Stein ist – und wir noch nicht mal sicher sein können, dass unser Geld dort ankommt, wo es tatsächlich gebraucht wird.

Seit einigen Tagen ist nun eine Situation eingetreten, die uns die Zerbrechlichkeit des Lebens wie wir es gewohnt sind vor Augen führt.

Und wieder stehen wir ohnmächtig da und sind uns bewußt, dass wir nichts tun können, was die politische Lage nachhaltig verbessern könnte. Wieder können wir nicht allen helfen. Wenn wir Geld spenden, wissen wir nicht, ob das, was damit bewirkt wird, im nächsten Moment durch den Krieg zerstört wird.

Aber es gibt einen Unterschied! Wir können nicht allen helfen – und doch sind wir in der Lage das Leid einiger Menschen zu lindern. Die Flüchtlinge aus der Ukraine, die es zu uns schaffen, haben Krieg und Gewalt erlebt. Sie hatten ein Leben, Arbeit und Familie, so wie wir es auch kennen. Um Ihr Leben zu retten liessen sie alles zurück für eine, mehr als ungewisse Zukunft – aber am Leben.

Als Kirchengemeinde möchten wir diesen Menschen helfen. Wir können nicht allen Wohnung, Arbeit und eine Zukunft geben. Wir können einen kleinen Beitrag dazu leisten, durchzuatmen, auszuruhen und ein bisschen Ordnung in das zu bringen, was von ihrem Leben übrig ist.

Wir haben uns dazu entschlossen Geflüchteten einen ersten, sicheren Hafen anzubieten. Sie sollen die Möglichkeit haben, in einem Bett schlafen zu können, Essen kochen zu können und ja, zu duschen und sich die Zähne zu putzen. Ausserdem möchten wir sie dabei unterstützen Behördengänge zu erledigen und die benötigten Formulare auszufüllen. Wir können und werden keine dauerhafte Bleibe bieten, sondern die Zeit überbrücken, bis die Staats- und Bundesregierung Möglichkeiten geschaffen hat, diesen Menschen eine Bleibe geben zu können, für die Dauer der Zeit für die sie benötigt wird.

Uns ist bewußt, dass das eine Herausforderung für uns alle ist – oder eine Möglichkeit Menschen, die es nötig haben, zu helfen. Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns wenn sie Kontakt mit uns aufnehmen. Als Ansprechpartner stehen zur Verfügung:

 

        • Claudia Giebel: +49 (0)176/62458441

        • Dennis Brass: +49 (0)163/6916187

        • Stephan Brass: +49 (0)172/4349832

           

Sie stehen auch zur Verfügung, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie sollen. Bitte sprechen Sie mit uns. Wir sind sicher, dass große Not, große Anstrengungen erfordert. Wir wollen uns dem stellen, Verantwortung wahrnehmen und vertrauen darauf, dass sie uns wohlwollend zur Seite stehen.

 

Ihre Adventgemeinde Ottobrunn